dimanche 10 juin 2012

Zum 70. Jahrestag der Auslöschung von Lidice und Ležáky



WELT ONLINE berichtet:

Das Schreiben von Bundespräsident Joachim Gauck zum 70. Jahrestag der NS-Massaker in den Dörfern Lidice und Lezáky stößt in Tschechien auf große Resonanz. Bei der zentralen Gedenkfeier für die 340 Toten des Massakers von Lidice zeigten sich sowohl Tschechiens Regierungschef Petr Necas als auch die Präsidentin des Abgeordnetenhauses, Miroslava Nemcová, dankbar für Gaucks Brief.

Necas äußerte in seiner Ansprache seine Wertschätzung für das Schreiben, mit dem Gauck seine Trauer und Scham über die Auslöschung von Lidice und Lezáky ausgedrückt und die geschichtliche Verantwortung der Deutschen anerkannt habe. Nemcová dankte Gauck für seine ausgestreckte Hand. Der Leiter der Gedenkstätte von Lidice, Milous Cervencl, sprach im tschechischen Fernsehen, von einer "großen Geste" des Bundespräsidenten.

Gauck hatte in einem Brief an Tschechiens Präsidenten Václav Klaus seine Betroffenheit über die verwerflichen Terrorakte ausgedrückt. Klaus zeigte sich am Freitag in seiner Antwort dankbar für Gaucks neuen Impuls, Reste des Misstrauens auf beiden Seiten der Grenze zu überwinden.

Es spricht Bände über die geschichtspolitische "Normalität" der EU des Jahres 2012, dass seitens der Tschechischen Republik davon abgesehen wird, das deutsche Staatsoberhaupt daran zu erinnern, dass in der Bundesrepublik, einem Land, in dem es Extremistenbeschlüsse gibt, der "Witikobund" niemals aufgelöst wurde, und Erika Steinbach als "Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und Humanitäre Hilfe" der Bundestagsfraktion einer staatstragenden Partei firmiert.

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