mardi 14 octobre 2008

Banderas Erben - Solanas Freunde


RIA Novosti, 14.10.2008:

"Die Heroisierung der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA), die während des Großen Vaterländischen Krieges (1941-1945) gegen die Sowjetarmee kämpfte, ist nach Expertenansicht Teil der staatlichen Politik Kiews.

'Das ist eine zentralisierte, bewusst betriebene staatliche Politik in der Ukraine', sagte der Vorsitzende des Verbandes 'Freies Russland', Modest Kolerow, am Dienstag. 'Sie kann mit der Aufgabe des nationalen Aufbaus erklärt werden. Aber die Rehabilitierung der (Organisation Ukrainischer Nationalisten) OUN, der UPA und anderer Hitler-Handlanger gehört zur staatlichen Aufgabe der gegenwärtigen Macht in der Ukraine', sagte der Experte bei einer Videokonferenz zwischen Moskau und Kiew, die von der Nachrichtenagentur RIA Novosti veranstaltet wurde. Bislang gebe es keine Anzeichen dafür, dass nicht-orangene Kräfte, die die orangene Macht ablösen werden, genug politischen Willen hätten, um diese Politik zu ändern.

'Man darf die Wissenschaft, das gesellschaftliche Bewusstsein nicht irgendeiner Formel, der Formel des aggressiven Nationalismus unterwerfen ... Wir haben mit engstirniger primitiver Propaganda zu tun, die keiner Kritik standhält. Aber diese Propaganda macht eine freie Entwicklung der Wissenschaft (in der Ukraine) unmöglich', sagte Kolerow.

Eine ähnliche Meinung äußerte Konstantin Satulin, Erster stellvertretender Vorsitzender des Duma-Ausschusses für die Angelegenheiten der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) und Verbindungen mit Landsleuten im Ausland. 'Die Heroisierung der UPA in der Ukraine wird von oben aufgezwungen. Die Konfrontation zwischen Gegnern und Anhängern der Rehabilitierung der UPA unter den Ukrainern kann sogar zu einem Bürgerkrieg führen', sagte Satulin, der gleichzeitig Direktor des Instituts der GUS-Länder ist.

'Die gegenwärtige Führung der Ukraine versucht, die Vergangenheit in den russisch-ukrainischen Beziehungen umzuschreiben. Diese Frage (UPA-Heroisierung) wurde zu einem politischen Problem in der Ukraine', meinte Satulin.

Die Ukrainische Aufständische Armee hatte unter Befehl des faschistischen Deutschland gestanden und wurde vom Dritten Reich während des Zweiten Weltkrieges gegen die Sowjetunion und andere Staaten der Anti-Hitler-Koalition eingesetzt.

In letzter Zeit werden in der Ukraine Denkmäler für UPA-Kämpfer gebaut. Es handelt sich nach Ansicht von Beobachtern um Versuche, der ukrainischen Gesellschaft die Vision von Ereignissen des Zweiten Weltkrieges unter dem Blickwinkel einer engen Gruppe von Personen aufzuzwingen, die selber grausamste Verbrechen gegen Frieden und Menschlichkeit auf ihrem Kerbholz haben.

Die UPA war am 14. Oktober 1942 auf Beschluss der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) als deren Militärarm ins Leben gerufen worden. Die Armee war größtenteils in der Westukraine aktiv. Zuerst kämpfte sie gegen die Hitlertruppen und ab 1944 gegen die Rote Armee.

Auch in mehreren von den Ukrainern bewohnten Gebieten Polens trieb die UPA ihr Unwesen. Im Sommer 1943 richteten die Nationalisten ein Massaker an der polnischen Zivilbevölkerung ein. Selbst ukrainische Historiker gestehen heute die Zahl der polnischen Opfer zu: Bis Ende 1943 wurden 50 000 bis 60 000 Männer, Frauen und Kinder in unvorstellbar grausamer Weise umgebracht. Nach ukrainischer Zählung 500, nach polnischen Schätzungen mehr als 1150 polnische Dörfer wurden zerstört. Sie verschwanden für immer von der Landkarte.

Die UPA wurde von Roman Schuchewitsch befehligt. Er wurde am 5. Mai 1950 unweit der ukrainischen Stadt Lwow bei einer Operation der damaligen sowjetischen Geheimpolizei NKWD getötet.

Die Diskussion, ob die UPA-Kämpfer den Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges gleichgesetzt werden sollen, hält in der Ukraine seit Jahren an. Präsident Viktor Juschtschenko, dessen Vater in den Reihen der Sowjetarmee gekämpft und in einem deutschen Konzentrationslager gesessen hat, will den beiden Gruppen gleiche Rechte einräumen. Ohne Weisungen aus dem Zentrum abzuwarten, hatten Ortsbehörden in der Westukraine bereits die ehemaligen UPA-Mitglieder und andere Teilnehmer der Kampfhandlungen während des Zweiten Weltkrieges in ihren Rechten gleichgesetzt."

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