lundi 13 octobre 2008

"Militante Frontstellung": Parallelwelten eines deutschen Antiimps


Der jungle-World-Autor Bernard Schmid verbreitet sich in trend, wie folgt, über die (vermeintlich) philosemitischen und antiarabischen Tendenzen in einer populistischen (west-)europäischen Rechten:

"Zum Zweiten fallen diese Parteien [Dansk Folkeparti, Alleanza Nazionale und Lega Nord; Anm. von mir, Daniel L. Schikora] überwiegend nicht durch Antisemitismus auf, sondern pfeifen eher auf ihn (im Gegensatz zum anti-arabischen und Anti-Einwanderer-Rassismus). Der Parteichef der Alleanza Nazionale, Gianfranco Fini, veranstaltete im Jahr 2003 eine mit viel Medienspektakel begleitete Reise nach Jerusalem, um sich dort als Freund Israels aufzuführen und einen Persilschein abzuholen – sich also bescheinigen zu lassen, mit dem bösen historischen Faschismus und vor allem Nazismus nichts zu tun zu haben. (Noch 1992 hatte derselbe Fini von Mussolini als „größtem Staatsmann des 20. Jahrhunderts“ gesprochen, später aber eine grundlegend andere Strategie verfolgt, die ihm mehr Erfolg verspricht.) Und sein Chef, Premierminister Silvio Berlusconi, hat nach seinem jüngsten Amtsamtritt im Frühjahr 2008 seine erste Auslandsreise - wohin angetreten? Nach Israel. Wo er als guter Freund gefeiert wurde. Nun gibt es mehrere, konvergierende Gründe für eine solche Positionierung der Rechten wie in Dänemark oder Italien: Pro-Amerikanismus in der Außenpolitik, Philosemitismus (als „Beleg“ dafür, dass man definitiv „nichts mit Nazis zu tun“ habe), sowie eine militante Frontstellung gegen arabische Länder, ihre Regimes, aber auch „die Ansprüche der Dritten Welt“ im Allgemeinen. Und ein gewisser Militarismus missfällt ihnen ganz bestimmt auch nicht..."

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