In der FAZ vom 6. Juni 2008 tritt Wolfgang Günter Lerch der Manier deutscher Multikulturalisten entgegen, die die "selektive" Aufnahme irakischer Opfer islamistischer Religionsverfolgung in Europa allen Ernstes als einen "Kampf der Kulturen" begünstigend zu diffamieren trachten (vgl. unseren Beitrag: "Solidarität mit irakischen Christen oder 'Offene-Grenzen'-Rhetorik" vom 16. April 2008):
"Dass das reiche und in Frieden lebende Europa Menschen aufnehmen muss, die aus dem kriegsgeschüttelten Irak fliehen, steht außer Frage. Viele dieser Flüchtlinge sind Christen, entweder Chaldäer oder Assyrer; doch auch Angehörige anderer christlicher Konfessionen sowie Mandäer - deren Gemeinde im Irak offenbar vor dem Verschwinden steht - sind unter denen, die zu Hunderttausenden ihre nahöstliche Heimat verlassen haben. Kann man Menschen, die an Leib und Leben bedroht sind, in Kategorien einteilen, also entscheiden, welche Flüchtlinge man lieber aufnimmt und welche eher nicht? In den Verdacht der Voreingenommenheit gerät schnell, wer bevorzugt Christen aufnehmen möchte, weil sie eben Christen sind und in der Regel leichter zu integrieren. Die EU hat jetzt über Mittel und Wege der Aufnahme beraten. Um eine gewisse Kontingentierung wird man wohl nicht herumkommen, einfach weil die Aufnahmefähigkeit begrenzt ist. Vorrang könnten zunächst einmal all diejenigen haben, denen im Irak aus religiösen und/oder ethnischen Gründen Folterungen oder Tod drohen."
Soweit in dem letzten Satz könnten durch müssen ersetzt würde, vermöchten wir Lerchs Plädoyer vorbehaltlos zuzustimmen.
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