mardi 29 avril 2008

Indonesien: Jagd auf Ahmadis vereint Mob und Elite


Ein Mob von mehreren hundert muslimischen Fanatikern zündete gestern morgen im westlichen Java eine Ahmadiyya-Moschee an. Die 1889 durch Mirza Ghulam Ahmad (unser Bild) auf dem Indischen Subkontinent ins Leben gerufene Reformbewegung Ahmadiyya ist gegenwärtig das Angriffsziel nicht nur gewalttätiger islamistischer Extremisten, sondern auch einer Regierungskommission, die auf ein Verbot dieser (vergleichsweise liberalen, "pro-europäischen") Strömung des Islam hinarbeitet. Die höchste Autorität des Islam in dem größten muslimischen Staat des Planeten, der Rat der Ulema von Indonesien, stuft Ahmadiyya als häretisch ein.

Auch in Indonesien treten somit die Institutionen einer säkularen Republik (die Indonesien freilich auch seinem verfassungsrechtlichen Anspruch nach nur in einer sehr eingeschränkten Weise ist) offen und unverhohlen als Vollstrecker der Wünsche und Forderungen einer etablierten Geistlichkeit - und des anti-republikanischen Sponti-Mobs auf.

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