ND, 5.4.2017:
"Stecken russische Geheimdienste hinter der Bombe in der St. Petersburger
U-Bahn? Versucht Putin, »von der jüngsten Protestwelle im Land
abzulenken«? War die Bluttat ein »Startschuss« für seinen Wahlkampf, wie
»einer auf Facebook« schreibt?
Die Leichen sind noch nicht gezählt, da zitiert die »Süddeutsche«
schon zynische Verschwörungstrolle – und reibt sich schier darob die
Hände, dass für »eine Führung, die weitgehende Kontrolle in allen
Belangen für sich beansprucht«, nun »einiges zusammenkommt«.
Solche Einlassungen fügen sich in einen Tenor. »Putin schwört Rache«
schlagzeilte die FAZ im November 2015: Moskau hatte nach dem Anschlag
auf einen Urlaubsflieger mit 224 Toten Reaktionen angekündigt. Fast
zeitgleich diskutierte das Blatt die Pariser Anschläge mit 130 Opfern
als unabweisbaren Grund für militärische »Solidarität« mit Frankreich.
Und inzwischen ist Kogalymavia-Flug 9268 vergessen: In den »vergangenen
Jahren« sei nur der Westen von Terror betroffen gewesen, weiß die
»Süddeutsche« am Tag nach Petersburg.
In der Hauptstadt gibt es die Sitte, das Brandenburger Tor nach
Anschlägen in den Farben der betroffenen Nation anzustrahlen. Es
bedurfte eines Anschlags in Russland, um zu erfahren, dass dies nur für
»Partnerstädte« gilt – und für »Ausnahmen«. Eine solche wurde
ausgerechnet für jene Stadt, die von Berlin aus einst in den Hungertod
belagert wurde, auch am Folgetag und trotz Protesten am Ende nicht
gemacht. Auch dies ist am Ende beschämend."
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