jW, 20.4.2016:
Mord und Totschlag sind die Alternative. Zwei Druckseiten stellte die Berliner taz.die tageszeitung
am Dienstag für eine Reportage von André Widmer und Timo Vogt zur Verfügung, um mit allerhand Andacht über Landsknechte zu
berichten, die »in der ukrainischen Freiwilligenmiliz« gegen »die
prorussischen Separatisten« kämpfen. Fast nebenbei wird der Leser
darüber informiert, dass sich die Herrschaften einer Faschisteneinheit
angeschlossen haben, die schon 2014 führend bei den Gewalttaten und
Morden auf dem Kiewer Maidan war. Einer der Maidan-»Kommandeure«, also
Anführer der Todesschwadronen, Andrij Parubij, wurde vor wenigen Tagen
Präsident der als Parlament bezeichneten Versammlung geschmierter
Faustkämpfer in Kiew. In der taz ist nun fast nebenbei über die
ausländischen Killer und ihre einheimischen Spießgesellen zu lesen:
»Sie haben sich einer Einheit der nationalistischen Organisation Rechter
Sektor angeschlossen – dem einzigen Freiwilligenbataillon in der
Ukraine, das noch nicht in die staatlichen Sicherheitsorgane integriert
werden konnte und dank einigen Armeekommandeuren zu Fronteinsätzen
kommt.« So lassen sich Banden, die sich auf die SS und die Schlächter
des Nazikollaborateurs Stepan Bandera berufen, zu »nationalistischen«
Freizeitvereinigungen umschreiben. Das taz-Heroenepos
beschreibt u. a. frühere US-Soldaten, die schon im Irak und Afghanistan
auf Menschenjagd gingen, einen kriegsgeilen Büroangestellten aus Los
Angeles sowie einen Österreicher, der »im Schützengraben von einem
Perfektionsfimmel getrieben« wird. Von Faschisten keine Rede. Das ist
voll in Ordnung. Grüne Ostexperten wie die Europaabgeordnete Rebecca
Harms und die Bundestagsabgeordnete Marieluise Beck haben nie einen auf
dem Maidan oder in der Kiewer Führung gesehen. Woher soll da einer in
das Faschistenbataillon an der Front kommen?
mercredi 20 avril 2016
Informationspolitik für Deutsch-Europa (39)
Libellés :
Afghanistan,
EU,
Grüne,
Irak,
Neonazismus,
Österreich,
Ukraine,
USA,
Zeitläufte
Inscription à :
Publier les commentaires (Atom)
Aucun commentaire:
Enregistrer un commentaire