mercredi 2 juillet 2014

Informationspolitik für Deutsch-Europa (14)

jW, 1.7.2014:

"(...) Erst am Wochenende erlag ein Kameramann des russischen Ersten in Donezk seinen bei einem nächtlichen Gefecht erlittenen Verletzungen. Zuvor waren zwei Journalisten eines anderen Moskauer Senders an einer Barrikade bei Lugansk erschossen worden – offenbar gezielt, denn in ihrem Körper fand man Scharfschützenmunition. Die Mainstreampresse vergißt ihren sonst gut entwickelten Korpsgeist und diffamiert ihre russischen Kollegen lieber als »Putins Propagandisten«.

Zwar hat die ukrainische Staatsanwaltschaft routinemäßig Ermittlungen aufgenommen. Aber besonders viel Arbeit wird sie sich dabei nicht machen müssen. Denn am Montag kam vom ukrainischen Sicherheitsdienst SBU die Klarstellung, daß der Tod der Reporter schon seine Richtigkeit gehabt habe. Die Ukraine, so dessen Pressesprecher, schütze das Leben jener Journalisten, die beim SBU akkreditiert seien und »Seite an Seite mit den ukrainischen Sicherheitskräften« arbeiteten, im Klartext: auf deren Seite. Was nicht dazugesagt wurde, aber aus dem Kontext klar ist: Geschützt ist das Leben genau dieser Gruppe von Journalisten, das aller anderen nicht. Kiew will offensichtlich die Berichterstattung aus dem Kampfgebiet monopolisieren; daß sich auf seiten der Aufständischen nach wie vor – neben wenigen westlichen Reportern – russische Fernsehteams bewegen und Bilder von zusammengeschossenen Bergarbeiterkaten und Eltern, die ihre durch Splitter getöteten Kinder tragen, in die Welt schicken, ist den Machthabern unerträglich.

Warum eigentlich? Eine Meldung aus Slowjansk vom Montag erlaubt Vermutungen. Die Rebellen warfen der ukrainischen Armee den Einsatz von Giftgas vor. Unabhängige Beweise gibt es nicht. Soll es sie nicht geben?"

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