mercredi 27 octobre 2010

Föderation der Aramäer: Türkei muß Nicht-Muslimen vollumfängliche Religionsfreiheit garantieren


Aus der Pressemitteilung "Religionsfreiheit per behördlicher Genehmigung" der Föderation der Aramäer in Deutschland vom 27.10.2010:

[..] Die Kirche in Tarsus, dem Heimatort des Apostels Paulus, in der Wulff das Vaterunser auf Aramäisch, der Sprache Jesu, vernahm, ist seit langer Zeit von Christen verlassen und offiziell ein Museum, in dem Gottesdienste nur mit Genehmigung stattfinden dürfen. Repräsentanten der Türkischen Republik in Tarsus fehlten allerdings bei der Demonstration christlicher Vielfalt auf türkischem Boden: Bürgermeister, Landrat und andere Offizielle erscheinen zwar zu Wulffs Begrüßung vor der Kirche, bleiben dem anschließenden Gottesdienst aber lieber fern.

Statt der bisher erforderlichen ministeriellen Genehmigung soll für einen Gottesdienst nunmehr ein Antrag beim zuständigen Gouverneur reichen. Ein Fortschritt für die Christen? Mitnichten, eher ist dies ein Schlag ins Gesicht. Denn das wäre etwa so, als müssten Muslime in Deutschland vor jedem Freitagsgebet eine Genehmigung des Ordnungsamtes einholen. Kaum vorstellbar was dies in der Bundesrepublik Deutschland zur Folge hätte.

Daniyel Demir, Bundesvorsitzender des aramäischen Dachverbandes: „Das Christentum soll in seiner Ur-Provinz nachhaltig ausgetrocknet werden und die oft gerühmte Glaubensfreiheit wird systematisch untergraben. Daher fordern wir für die Aramäer und die anderen nicht-muslimischen Minderheiten in der Türkei vollumfängliche Religionsfreiheit. Eine auf religiöse Toleranz oder Duldung beschränkte Praxis in einem EU-Beitrittskandidaten ist schlichtweg inakzeptabel. Schließlich werde Toleranz von einer Obrigkeit „gewährt oder versagt“ – Religionsfreiheit ist dagegen ein Rechtsanspruch, ein Menschenrecht“."

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