mardi 28 juillet 2009

Patriarch Kyrill weist antisowjetische Geschichtsklitterung zurück


RIA Novosti, 28.7.2009:

"Versuche, die Geschichte gemäß der politischen Konjunktur neuzuschreiben, sind gefährlich und zum Scheitern verdammt.

Das sagte Patriarch Kirill von Moskau und ganz Russland am Dienstagabend in einer Live-Sendung des Kanals Inter des ukrainischen Fernsehens. Das betreffe auch die Geschichte des Großen Vaterländischen, des Zweiten Weltkrieges. Er lehne derartige Versuche ab.

Das Oberhaupt der Russisch-orthodoxen Kirche erinnerte daran, dass Versuche, die Geschichte voreingenommen zu kommentieren und historische Ereignisse zu entstellen, zuvor auch von den Bolschewiken und von den Nazis unternommen worden waren. 'Was hatte das zur Folge gehabt? Einen Untergang. Einen Untergang dieser historischen Schulen und der Regimes selbst ... Historische Lügen schlagen im Leben von heute nieder. Wohlstand und Glück können sich nicht auf Lügen gründen.'

Der russische Patriarch sagte ferner, dass derartige Experimente immer scheitern, gehen leider mit zahlreichen Menschenopfern einher.

Der Nazismus und der Stalinismus dürfen nach seiner Ansicht nicht gleichgesetzt werden. 'Derartige Versuche entsprechen nicht der historischen Wahrheit", sagte der Patriarch weiter. Er sei bei weitem kein Anhänger des Stalinismus, weil auch dieses Regime das eigene Volk Repressalien ausgesetzt habe. Aber die Nazi-Führer hätten 30 Millionen Slawen vernichten wollen, um für sich mehr Lebensraum zu schaffen.

Diese Philosophie habe die (Politik der) Grausamkeit aller Art gerechtfertigt, die zum Ziel gehabt habe, ganze Völker auszurotten. Der Würdenträger erinnerte daran, dass sich westliche Staaten seinerzeit nicht mit Hitler gegen Stalin, sondern mit Stalin gegen Hitler liiert hatten. 'Diese Anti-Hitler-Koalition mit Ländern, die auf demokratische Prinzipien pochten, ist der beste Beweis dafür, dass der Nazismus und der Stalinismus nicht gleichgesetzt werden dürfen', sagte Kirill weiter.

'Unser Volk - ich meine die Russen und die Ukrainer, die damals in einem Staat gelebt haben - mussten die Befreiung Europas und der ganzen Welt mit immensen Opfern bezahlen. Deshalb wäre eine Gerechtfertigung des Hitlerismus und Nazismus, unter welchem Vorwand auch immer, eine Gerechtfertigung des Bösen, das keine Analoga in der gesamten Geschichte der Menschheit hat.'

'Ich denke, dass wir in der Verurteilung repressiver Regimes doch noch Unterschiede zwischen Repressalien und Menschenfeindlichkeit machen müssten. Der Nazismus ist für mich ein menschenfeindliches Regime und der Stalinismus ein repressives Regime - ein verbrecherisches Regime -, weil unter seinem Joch unschuldige Menschen ihr Leben lassen mussten. Aber dabei hatte gerade die (damalige) Sowjetunion den höchsten Preis für die Befreiung des eigenen Landes und der ganzen Welt davor gezahlt, was die gesamte menschliche Zivilisation bedroht hatte', sagte der russische Patriarch."

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