Daß im EU-Rat im Zusammenhang mit dem Pogromfeldzug uigurisch-islamischer Integristen gegen Han-Chinesen eine gewisse Äquidistanz zu den Handlungen der Gewaltsezessionisten einerseits und jenen der legalen chinesischen Hoheitsmacht andererseits bekundet wurde, veranlaßte MdEP Posselt aus der "Hauptstadt der Bewegung", in der 1938 eindeutig Partei für das sudetendeutsche Nazi-Äquivalent zu den pantürkistischen Rassisten ergriffen wurde, zu der folgenden Erklärung*:
"Die heutige Debatte beweist wieder einmal, daß der Rat die Schwachstelle der EU ist. Dieses Haus hat eine ganz klare Position in Sachen Menschenrechte, und für die Kommission hat sich Lady Ashton beeindruckend klar hier geäußert. Vom Rat habe ich nur gehört, daß beide Seiten verurteilt werden wegen Gewalttaten.
Natürlich ist auch uigurische Gewalt zu verurteilen; aber kann man einfach gleichsetzen, wenn eine kommunistische Diktatur, die nichts aus dem Massaker am Platz des Himmlischen Friedens gelernt hat, ein ganzes Volk brutal und blutig unterdrückt und es vom Ethnozid durch gezielte Siedlungspolitik bedroht ist, kann man das vergleichen mit irgendwelchen Vorfällen, die überhaupt nur Ausdruck der chinesischen Propaganda sind und von niemandem international untersucht?
Ich glaube dies nicht, und ich sage klar: Man beschuldigt jetzt die Uiguren des Separatismus - aber ist es Separatismus, wenn ein Haus brennt und ich versuche, aus dem Haus zu rennen? Ist es Separatismus, wenn ich zu Unrecht in ein Gefängnis eingesperrt werde und versuche zu fliehen? Das ist kein Separatismus, das ist Ausdruck des Lebenswillens.Und wenn man den Uiguren in China einen Raum gibt, um in Freiheit und Würde und Eigenständigkeit zu leben, in ihrer Heimat, dann wird es auch keinen Separatismus mehr geben. Das ist die einzige Methode gegen Separatismus.
Die Uiguren sind keine Minderheit, sie sind ein Volk wie die Schweden - das halt kleiner ist als die Han-Chinesen. Aber ist ein Volk im Unrecht, bloß weil es das kleinere ist? Und müssen wir vor einer Macht uns verbeugen, bloß weil sie die größere ist? Ich glaube nicht. Und von daher haben wir eine große Verpflichtung als Europäische Union.
Ich vertrete hier München, und in München sitzt der Uigurische Weltkongreß. Wir hatten früher Radio Liberty in München und Radio Free Europe. Wir sind heute stolz darauf, immer noch stolz darauf, daß wir damals die Stimme der Freiheit waren. Und ich bin sicher, daß wir eines Tages genauso stolz darauf sein werden, daß wir das Zentrum der freien Uiguren waren, und ich hoffe, daß eines Tages alle Uiguren diese Freiheit genießen."
Stellen wir Posselts völkische Prämisse, die Uiguren seien "ein Volk wie die Schweden", vom Kopf auf die Füße: In einer EU, wie sie Posselt und Co. propagieren, würde die Staatsbürgergemeinschaft eines Nationalstaates wie Schweden (soweit er in seiner territorialen Integrität unangetastet bleibt) im Kern auf den Status einer tribalen Gemeinschaft herabgedrückt werden, der eine administrative Autonomie zugestanden wird. Das Schicksal, das Posselt den europäischen Nationen zugedenkt, korrespondiert der panturanistischen (oder panislamistischen) Perspektive eines Lebens der Uiguren in "Freiheit und Würde und Eigenständigkeit". Kurz: Sowohl Schweden als auch Nordwestchinesen sollen EU- und Umma-kompatibel vergemeinschaftet werden.
* Zit. nach: http://www.uyghurcongress.org/De/News.asp?ItemID=1247772147.
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