mardi 12 mai 2009

Geschichtspolitisch motivierter Vandalismus - nicht nur im Baltikum

Im folgenden dokumentieren wir die offizielle Erklärung der Stadtverordnetenversammlung der innerstädtischen Stadtverwaltung in Moskau-Lefortowo vom 29. Januar 2009 für den Erhalt der Thälmann-Gedenkstätte in Ziegenhals (Brandenburg). Dieser Erklärung, die unter maßgeblicher Mitwirkung der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation (KPRF) zustande kam, schlossen sich die Deputierten der Regierungspartei Einiges Russland einstimmig an.


Offizielle Erklärung
zum geplanten Abriss der Thälmann-Gedenkstätte in Ziegenhals

Die Stadtverordnetenversammlung der innerstädtischen Stadtverwaltung von Lefortowo der Stadt Moskau drückt hiermit sein Unverständnis mit den Handlungen der Regierenden des Landes Brandenburg aus, die die Erlaubnis zum Abriss der Gedenkstätte des deutschen antifaschistischen Widerstandes in dem kleinen Ort Ziegenhals, gelegen an der südlichen Stadtgrenze, gaben. Wir empfinden die Absicht, die Gedenkstätte des Führers der deutschen Kommunisten und des antifaschistischen Widerstandes, Ernst Thälmann, der gegen den Faschismus kämpfte und von den Faschisten ermordet wurde, zu beseitigen, als eine Beleidigung all jener, die in den Jahren des Zweiten Weltkrieges gegen den Faschismus kämpften und im Kampf gegen den Faschismus starben. Den Entscheid über die Beseitigung des Denkmals sehen wir als eine Herausforderung für die gesamte progressive Menschheit, nicht zuletzt auch für unser Volk, das einen so hohen Preis bei der Erkämpfung des Großen Sieges zahlte.
Wir Abgeordneten sind der Meinung, dass diese Handlung auf die gleiche Stufe zu stellen ist wie die Entfernung des Denkmals zur Erinnerung an die Sowjetischen Soldaten im Großen Vaterländischen Krieg aus dem Stadtzentrum von Tallin, – und diese Handlung dient gleichzeitig dem Erstarken des Neofaschismus in Europa.
Die Zerstörung der Thälmann-Gedenkstätte würde dem Wiedererwachen der faschistischen Stimmung selbst in Deutschland helfen. Eine derartige Entwicklung schafft zusätzliche Bedingungen für die Eskalation der heutigen Form des Rassismus, der Rassendiskriminierung, der Ausländerfeindlichkeit und ist verbunden mit der Intoleranz, und dies besonders unter der Jugend, die extrem jegliche Veränderungen aufnimmt, und ebenso den neuen Darstellungen der Ergebnisse des Zweiten Weltkrieges.
Die Stadtverordnetenversammlung der innerstädtischen Stadtverwaltung von Lefortowo der Stadt Moskau ist geschlossen dafür, dass die Schließung der Thälmann-Gedenkstätte nicht zulässig ist, und fordert von der Regierung des Landes Brandenburg alle erforderlichen Maßnahmen einzuleiten zum Erhalt der Gedenkstätte und zur Gewährleistung dessen Zuganges für alle, die es wünschen.

Leiter der innerstädtischen Stadtverwaltung
E. Slesareva

(Quelle: http://www.kaz-online.de/pdf/327/327_48.pdf)

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