dimanche 29 mars 2009

Deutscher Menschenrechtler prangert Abschaffung der Leibeigenschaft als kulturimperialistisch an


Die "Gesellschaft für bedrohte Völker" (GfbV) des Annemarie-Schimmel-Apologeten Tilman Zülch sieht das "alte Tibet" durch prokommunistische Agitatoren verleumdet:

"Der von China ausgerufene Feiertag zur 'Befreiung Tibets von Leibeigenschaft und Sklaverei' am kommenden Samstag markiert nach Auffassung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) einen historischen Tiefpunkt in den Beziehungen zwischen Tibetern und Chinesen. Es sei eine grobe Geschichtsfälschung, dem traditionellen Tibet Sklaverei zu unterstellen, erklärte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Freitag in Göttingen. 'Niemand leugnet, dass es Missstände im alten Tibet gegeben hat, doch kein zeitgenössischer Reisender hat über Sklaverei berichtet.*'

'Wenn Chinas Führung ernsthaft an einem friedlichen Ausgleich mit den Tibetern interessiert wäre, hätte sie für ihre Jubelfeiern nicht den 28. März ausgesucht, der wie kein anderer Tag für die Demütigung und Verhöhnung der Tibeter steht', sagte Delius. Nach der Flucht des Dalai Lama hatte der chinesische Ministerpräsident Zhou Enlai die tibetische Regierung am 28. März 1959 aufgelöst.

Offenbar wollten Chinas Machthaber mit diesem Feiertag nur den Dalai Lama diskreditieren und ihren Machtanspruch über Tibet bekräftigen. Chinas Führung rühme sich zwar der Vielzahl von Nationalitäten in der Volksrepublik, zeige jedoch in keiner Weise Respekt gegenüber der Kultur, Gesellschaft und Religion der Tibeter. So versuche Peking, eine eigene Version der Geschichte und Kultur des alten Tibet festzuschreiben. 'Dafür wird eine Heerschar von systemkonformen Tibetologen regelmäßig auf Propagandareisen in alle Welt gesandt, um die Sichtweise der Kommunistischen Partei zu verbreiten.' Auch in Deutschland würden diese Propagandisten regelmäßig ihre sonderbaren Thesen vertreten, die jedoch wissenschaftlichen Standards nicht genügten. In verantwortungsloser Weise würden so die traditionellen Werte Tibets verspottet mit dem Ziel, die Tibeter bedingungslos zu assimilieren."
(Pressemitteilung der GfbV vom 27.3.2009)

Als einer, der gern "traditionelle Werte" verspottet, die darin zum Ausdruck kommen, daß Menschen ihrer persönlichen Freiheit beraubt werden, daß ihnen im Falle "unbotmäßigen" Verhaltens die Augen ausgestochen werden oder bei lebendigem Leibe die Haut abgezogen wird, vermag ich nichts Verwerfliches an der Befreiung Tibets von der lamaistischen Theokratie zu erkennen. Einen "friedlichen Ausgleich" zwischen den (politischen) Erben der Träger des tibetischen Feudalismus einerseits und den Nachkommen der Opfer dieses Systems andererseits kann es nicht geben. Daß China an den menschenrechtswidrigen Charakter der Mönchsherrschaft erinnert, steht einem "Ausgleich" zwischen Han-Chinesen und Tibetern nicht entgegen (ebenso wenig, wie etwa die Erinnerung an Nazi-Verbrechen jemals einem "Ausgleich" zwischen deutschen Antifaschisten und Russen, Amerikanern, Briten oder Franzosen entgegenstand)! Was das Ziel einer bedingungslosen Assimilierung der Tibeter anbelangt, so scheinen die chinesischen Kommunisten hier bislang ziemlich zaghaft vorgegangen zu sein: Die tibetischen Pogromisten, die sich im März 2008 an Leben, körperlicher Unversehrtheit und Eigentum von Han-Chinesen vergriffen, könnten in Anbetracht ihrer Verhaltensweisen im albanisierten Kosovo als "assimiliert" betrachtet werden, nicht jedoch in einem Zivilstaat.

* Bemerkenswerterweise wird die Tatsache der Leibeigenschaft im "alten Tibet" seitens dessen Apologeten Delius mit keinem Wort in Abrede gestellt. Zu den Zuständen in Tibet vor dessen Befreiung 1950/59 vgl. unseren Beitrag "Die 'Tibet-Solidarität' kennt keine Parteien mehr ..." (11.5.2008) - Anm. von mir, Daniel L. Schikora.

1 commentaire:

hegelxx a dit…

ok, der "white collar" kratzt und juickt...

einfach andere Klamotten kaufen (Anzug steht dem Deppen nicht), Helm aufsetzen und den esoterischen Deppen "hauen"!

Das wäre den tibetanischen Mönchen und deren Brandschatzung ebenbürtig!