Es wächst zusammen, was zusammengehört. Ausgerechnet in der Berliner tageszeitung nimmt Moshe Zuckermann sich die Freiheit, die (jüdisch-)israelische (Mehrheits-)Gesellschaft tribalistischen Verhaltens zu bezichtigen (als ob die Multikultis der Fischer-Partei, als eifrige Förderer eines türkisch-islamischen Kommunitarismus in deutschem Territorium, dem Konzept einer postethnischen Republik grundsätzlich etwas abzugewinnen vermöchten!):
"Ein weiterer Grund für den aktuellen Gewaltausbruch liegt im Bedürfnis, das Fiasko des zweiten Libanonkrieges von 2006 zu kompensieren und daraus entsprechend Kapital für den laufenden Wahlkampf zu schlagen. Der tiefere Grund liegt in der dauerhaft fehlenden Bereitschaft der israelischen Gesellschaft, den Preis zu zahlen, den ein Frieden mit den Palästinensern bedeuten würde. Und man weiß auch, warum: Zahlte man ihn, würde alsbald das innerisraelische Stammesfeuer erlöschen und man sähe sich womöglich einem potenziellen Bürgerkrieg ausgesetzt. Dann schon lieber das periodische Tamtam-Gedröhn - es suhlt sich so schön im Einheitsmorast. Bis zum nächsten Mal wieder." (taz, 3.1.2009)
Als Postzionist hat Zuckermann es wahrhaftig nicht leicht: Um seine Kritik der Archaismen eines "innerisraelischen Stammesfeuers" an den Mann bringen zu können, muß er sich im "alten Europa" an das "Stammesfeuer" jener setzen, die 1999 in Anbetracht der Vertreibung auch aller im Kosmet beheimateten Juden von einer humanitären Friedensoperation der Nato sprachen, die vor einem Jahr durch eine leidenschaftliche Mitwirkung an einer Hetzkampagne gegen assimilationswillige Muslime - die Aleviten - hervortraten und die in den Gewaltexzessen von Hamas, Hisbollah und anderer islamofaschistischer Bestrebungen offenbar so etwas wie eine Rache für den Mai 1945 sehen. (Bestände die israelische Staatsführung aus Postzionisten, so wäre der Bestand der nach Gaza verlegten Alpenfestung durchaus gesichert ...)
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