mercredi 23 avril 2008

Ein Blechtrommler kommt selten allein


FAZ, 23.4.2008:

"Einen Fragesteller aus Algerien, der sich über die dschihadistische Rechtmäßigkeit des Anschlags gegen das Büro der Vereinten Nationen in Algier erkundigt hatte, bei dem im Dezember 41 Menschen getötet wurden, beruhigte [Al-Qaida-Vize Ayman al] Zawahiri: Die UN seien ein Feind des Islams und der Muslime. Sie hätten die Gründung des Staates Israel ermöglicht, Osttimor von Indonesien abgespalten*, 'Kreuzfahrer' nach Afghanistan und in den Irak entsandt, aber nichts für die Muslime Tschetscheniens, Kaschmirs, Bosniens sowie in Melilla und Ceuta getan. Jene, die in Algier getötet wurden, seien daher nicht unschuldig gewesen, sagte Zawahiri."

* Tatsächlich war 1975 die Armee des mehrheitlich muslimischen Indonesien in Osttimor eingefallen. Der - bis 1999 anhaltenden - völkerrechtswidrigen indonesischen Besatzungsherrschaft fielen über 200.000 Osttimoresen zum Opfer (1975 hatte Osttimor 800.000 bis 850.000 Einwohner). Die indonesischen Mörder konnten sich dabei jahrzehntelang auf die Waffenlieferungen "westlicher" Staaten, wie der USA, Großbritanniens und der BR Deutschland, ebenso verlassen wie auf die Soli-Erklärungen des Gros der islamischen UN-Mitgliedstaaten (Ausnahme: Algerien).

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