Am Reformationstag (31. Oktober) 2006 setzte der 73jährige pensionierte Pfarrer Roland Weißelberg seinem Leben ein Ende, indem er sich vor dem Erfurter Augustinerkloster mit Benzin übergoss und anzündete. Das politische Anliegen des Pfarrers, seiner Befürchtung Ausdruck zu verleihen, seine Kirche sei nicht willens und fähig, der Ausbreitung des Islam in angemessener Weise zu begegnen, fand in der Berichterstattung deutscher Leitmedien zwar Erwähnung, freilich nicht ohne vielfach zum Gegenstand einer Psychologisierung zu werden, die dem politischen Charakter der Selbstopferung Weißelbergs kaum gerecht wird.
In der rechtskonservativen Wochenzeitung Junge Freiheit (JF) wagte Doris Neujahr unter dem Titel: "Das Fanal von Erfurt" eine politische Erörterung des Flammentodes des Erfurter Pfarrers:
"Das wirkliche Problem ist nicht der Islam in Deutschland, sein Bestreben nach Ausbreitung ist nur der natürliche Impuls einer Religion. Problematisch ist das Fehlen des kraftvollen Gegendrucks, der aus dem Eigenen kommt und den Weißelberg vermißte. Bassam Tibi, der Theoretiker des 'Euro-Islam', hat kürzlich in einem Interview dafür bittere Worte gefunden. Die Europäer stünden nicht mehr zu den Werten ihrer Zivilisation, sie verwechselten Toleranz mit Relativismus. Die Islamfunktionäre empfänden das als Schwäche. Auch Deutschland könne 'den Fremden keine Identität anbieten, weil die Deutschen selbst kaum eine haben. Das ist wohl eine Folge von Auschwitz.'" (JF, 10.11.2007)
Aucun commentaire:
Enregistrer un commentaire