samedi 28 juin 2014

Ein Antidot gegen prodeutschen Geschichtsrevisionismus (4)


"Serbien, Montenegro, Bulgarien und Griechenland schlossen ein Bündnis gegen die Türkei und begannen 1912 den Ersten Balkankrieg. Die Türkei kapitulierte im Mai 1913, aber da die Sieger sich nicht einigen konnten, griff Bulgarien im Juni Serbien und Griechenland an, erlitt aber in diesem Zweiten Balkankrieg eine herbe Niederlage.

In dieser Situation fand am 28. Juni 1914 der legendäre „Besuch“ des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand in Sarajevo statt.Der 28 Juni ist der Veitstag, der an die Schlacht Serbiens gegen die Osmanen auf dem Amselfeld erinnert, und deren 525. Jahrestag 1914 gefeiert wurde. Es war kein „Staatsbesuch“, sondern die Reise in ein besetztes und seit 1908 Österreich-Ungarn einverleibtes Land, und er reiste in der offiziellen Funktion als Truppeninspekteur.

Seit Jahrzehnten kämpfte die Organisation Mlada Bosna (Junges Bosnien) gegen die osmanische und habsburgische Unterjochung des Balkan, und ihr Mitglied, der 19-jährige Gymnasiast Gavrilo Princip führte das mit einigen Freunden gut vorbereitete Attentat aus. Es handelt sich nach heutigem Internationalen Recht nicht um Terror oder Mord, sondern um eine legitime Widerstandsaktion gegen eine völkerrechtswidrige Annexionsmacht.

Erst vier Wochen nach dem Attentat und nach dem Blankoscheck aus Berlin entschloss sich Österreich-Ungarn am 23. Juli 1914 zu dem erpresserischen Ultimatum an Serbien. Dies akzeptierte bis auf einen Punkt: dass österreichische Staatsorgane auf serbischem Territorium selbst die Ermittlungen führen. Offenkundig war diese unannehmbare Forderung von vornherein darauf berechnet, dass Österreich den Krieg auslösen kann. Es diente damit als Vorbild für das Ultimatum von Rambouillet 85 Jahre später, mit dem die NATO-Aggression gegen Jugoslawien ausgelöst wurde.

Der Weltkrieg begann mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns gegenüber Serbien am 28. Juli 1914, an seiner Seite Deutschland, die Türkei, Bulgarien (und der Vatikan). An der Seite Serbiens standen Frankreich, England, Russland, Montenegro und Griechenland. Der von der Türkei 1915/16 verübte Völkermord an den Armeniern wurde von den Verbündeten gedeckt. „Serbien muss sterbien!“ war nicht nur ein Schlachtruf: Unter allen Kriegsteilnehmern hatte Serbien die größte Zahl von Toten zu verzeichnen - 1,2 Mio., d.h. 53 Prozent der männlichen Bevölkerung zwischen 18 und 55 Jahren."

Klaus Hartmann, Der unbekannte Weltkrieg (2013)

Aucun commentaire: