lundi 17 juin 2013

Staatsduma-Chef Naryschkin erteilt Gaucks geschichtspolitischen Umtrieben eine Absage


RIA Novosti, 17.6.2013:

"Vergangenheitsbewältigung wie in Deutschland, nein danke: Staatsduma-Chef Sergej Naryschkin hat die Aufforderung des deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck, die Sowjet-Vergangenheit nach deutschem Vorbild zu bereuen, ausgeschlagen.

Russland hat keinen Grund, seine Geschichte zu bereuen, so der Vorsitzende des russischen Parlamentsunterhauses und Vorsitzende der Russischen Geschichtsgesellschaft. Die Politik der UdSSR sei zwar „keineswegs musterhaft“ gewesen, jedoch habe die Sowjetunion nie Nationen in Sorten eingeteilt und nicht die Vernichtung ganzer Völkern angestrebt, so Naryschkin im Interview mit RIA Novosti.

Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck hatte im Juni bei einem Treffen mit russischen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens den russischen Staat aufgerufen, dem Beispiel Deutschlands, das seine Nazi-Vergangenheit öffentlich als bedauerlich bezeichnet hatte, zu folgen und seine sowjetische Geschichte zu bereuen.

Wie der Duma-Vorsitzende im Gespräch mit RIA Novosti betonte, lehnt er diese Auffassung entschieden ab. Der deutsche Präsident kenne die Geschichte seines Landes gut, aber es wäre für ihn nützlich, auch zusätzliche und unvoreingenommene Informationen über die russische Geschichte und Gegenwart zu erhalten.

„Die Sowjetunion und deren Außen- und Innenpolitik waren keineswegs vorbildhaft. Das ist allerdings auch bei jedem anderen Land der Fall. Dabei hat die Sowjetunion Nationen nie in Nationen erster Sorte und niedrigerer Sorten eingeteilt und erst recht nicht geplant, ganze Völker zu vernichten“, so der Staatsduma-Chef.

Der Sieg im Großen Vaterländischen Krieg bzw. Zweiten Weltkrieg, zu dem die Sowjetunion den größten Beitrag geleistet habe, sei Ausgangspunkt für eine gedankliche Verarbeitung der Rolle des Nationalsozialismus in der Geschichte, so Naryschkin.

Daher müsse man denjenigen ein ehrendes Andenken bewahren, die diesen Sieg erkämpft haben. „Unser Land hat für diesen Sieg einen sehr hohen Preis gezahlt“, so Naryschkin."

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