vendredi 10 septembre 2010

Rechts von Sarrazin


SPIEGEL ONLINE berichtet über die integrationspolitischen Vorstellungen von SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles:

"Nahles plädierte für verbindliche Sprachtests im fünften Lebensjahr und eine energische Durchsetzung der deutschen Schulpflicht: Eine "bibeltreue Christin", die ihre Kinder zu Hause unterrichtet, sei für sie "genauso wenig zu tolerieren wie ein fundamentalistischer Moslem, der den Töchtern verbietet, am Sportunterricht teilzunehmen. Darüber kann man nicht verhandeln", sagte Nahles. Zugleich sprach sich die SPD-Generalsekretärin für islamischen Religionsunterricht an deutschen Schulen aus."

Der Beitrag der von Nahles repräsentierten Mehrheitssozialdemokratie zu der durch den Sozialdemokraten Sarrazin entfachten Integrationsdebatte besteht nicht zuletzt darin, auf die Herausforderung der deutschen Gesellschaft durch "bibeltreue Christen", die ihre Kinder zu Hause unterrichten, aufmerksam zu machen. Während die SPD-Generalsekretärin auf diese Weise, einen republikanischen Assimilationismus à la française karikierend, eine kleine religiöse Minderheit als Integrationsverweigerer-Kollektiv an den Pranger stellt, redet sie auf der anderen Seite - ganz deutsch - einer korporatistischen Einbeziehung auch islamischer Integristen in das öffentliche Schulwesen das Wort.

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