mardi 16 mars 2010

Nazi-Paradies EU-Nordost (9)


jW, 17.3.2010:

"Eine Provokation durch alte und neue Nazis erlebte die lettische Hauptstadt Riga am Dienstag: Etwa tausend Faschisten marschierten nach einem Gottesdienst für gefallene SS-Legionäre im Rigaer Dom in Richtung »Freiheitsdenkmal«. Unter ihnen befanden sich – nach unterschiedlichen Angaben – zwischen 200 und 350 ehemalige Angehörige der Waffen-SS. Die lettische Legion hatte während des Zweiten Weltkriegs an der Seite der deutschen Okkupanten gegen die Rote Armee gekämpft und war an Massenmorden an Juden und Menschen anderer Nationalitäten beteiligt. Von der Polizei abgeschirmt und geschützt, trugen die Marschteilnehmer lettische Flaggen und faschistische Symbole.Hitler-Bilder wurden auf Aufnähern zur Schau gestellt.

Ihre Gegner, einige hundert Mitglieder antifaschistischer Organisationen, hatten sich zuvor in der Nähe des Denkmals versammelt. Auf Plakaten erinnerten sie an die Greueltaten der deutschen Besatzungstruppen in Lettland. Auf Plakaten stand: »Faschist, denk mal an die von dir Getöteten! Bist du stolz darauf?«, »Rumbula – 36000 von Waffen-SS ermordet«. In Sprechhören gegen den gespenstischen Aufmarsch riefen sie: »Die Faschisten kommen nicht durch!«

Das Rigaer Stadtparlament hatte am 5. März zunächst sämtliche Veranstaltungen zum Gründungstag der lettischen Legion der Waffen-SS verboten. Dieser Beschluß wurde jedoch am Montag vom Verwaltungsgericht aufgehoben. Zuvor hatte bereits die rechtsnationalistische Regierungspartei »Zivilunion« der ehemaligen EU-Kommissarin Sandra Kalniet gefordert, den Marsch zu genehmigen. Der Beschluß des Stadtparlaments verletze das »demokratische Recht auf Versammlungsfreiheit«, so die Begründung.

Moskau und die russische Bevölkerung in Lettland betrachten die Parade als Affront und werfen den Veteranen vor, Nazi-Deutschland zu glorifizieren. Vor einer Woche warnte Rußland offizielle im UN-Hauptquartier New York vor einer »Heroisierung« von Helfern der deutschen Faschisten."

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