mardi 7 avril 2009

Bombenkriegs-Racket


taz, 7.4.2009:

"'Gut aufgestellt.' Das sagt er wirklich. Der Autor der 'Blechtrommel', der Schriftsteller von Weltruf, der Nobelpreisträger für Literatur. Der Mann, der gerade eine halbe Stunde aus seinen Werken gelesen hat, jedes Wort wohl gesetzt. Er sagt jetzt ohne jeden Anflug von Ironie: "Wir sind gut aufgestellt mit Steinmeier und Steinbrück."

Es ist nicht so, dass Günter Grass solche Sätze peinlich fände. Im Gegenteil. Sie sollen illustrieren: Hier ist einer, der sich für den politischen Nahkampf nicht zu schade ist. [Als einen "politischen Nahkampf" dürfte der deutsche Blechtrommler gewiß auch seinen Einsatz in der Waffen-SS betrachten. Dahingegen trat er freilich 1999, als Propagandist des Angriffskriegs gegen Jugoslawien, den Gestalten wie Steinmeier unter Bruch von Art. 26 des Grundgesetzes vorbereiteten, als "Fernfuchtler" (Peter Handke) hervor. - Anm. von mir, Daniel L. Schikora.] Also macht Grass, wie schon seit fünfzig Jahren, mal wieder Wahlkampf für die SPD. Und damit das auch jeder mitbekommt, hatte die Partei am Montagabend zur Ausstellungseröffnung geladen."

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