mardi 12 février 2008

Hinkender Säkularismus in Ägypten


Das Urteil eines ägyptischen Berufungsgerichts, das die Rückkehr von koptischen Christen, die zum Islam übergetreten waren, zu ihrer ursprünglichen Religion für rechtmäßig erklärt, könnte einerseits als Zeugnis einer gewissen Widerstandsfähigkeit der Rechtsprechungsorgane des ägyptischen Staates gegenüber islamistischen Herrschaftsansprüchen begrüßt werden. Andererseits beleuchtet das Urteil schlaglichtartig die prekäre Situation einer autochthonen christlichen Gemeinschaft in einem als säkular geltenden islamisch dominierten Land.

Die Verweigerung des Rechtes auf Religionsfreiheit gegenüber den zwölf Klägern ging vom ägyptischen Innenministerium aus, das ihnen die Eintragung ihrer christlichen Religion in den Personalausweis verwehrt hatte. Das Gericht rüttelt nicht an der Prämisse einer Ächtungswürdigkeit der Konversion von Ägyptern, die von Geburt an Muslime sind. Solche Ägypter verdienen als Apostaten nach Auffassung des Gerichts keine öffentliche Anerkennung ihres neuen (nichtmuslimischen) religiösen Bekenntnisses.

Wenngleich die koptische Kirche als Religionsgemeinschaft anerkannt ist, ist im "säkularen" Ägypten Angehörigen dieser mehrere Jahrhunderte vor dem Eindringen des Islam in dem Land verwurzelten Gemeinschaft, der etwa 10 v. H. der ägyptischen Bevölkerung angehören, der Aufstieg in staatlichen Ämtern und der Armee verwehrt.

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